SDG-Graduiertenkollegs

Netzwerktreffen SDG-Graduiertenkollegs Hanoi 2019

Das Programm fördert weltweit den Aufbau von sieben SDG-Graduiertenkollegs im globalen Süden. Deutsche Hochschulen bauen gemeinsam mit ihren internationalen Partnern SDG-relevante Lehre und Forschung auf und stärken die Strukturen vor Ort. So leistet das Programm auf mehreren Ebenen einen Beitrag zur Erreichung der UN-Entwicklungsziele.

Hintergrund

Daad Logo SDG Graduiertenkollegs

Die Vereinten Nationen verabschiedeten 2015 die Entwicklungsagenda „Transforming our World: The 2030 Agenda for Sustainable Development“. Insgesamt 17 Sustainable Development Goals (SDG) formulieren gemeinsame Anforderungen an Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer im Rahmen einer globalen Partnerschaft. Der Anspruch der Agenda 2030 ist gesellschaftlich wie thematisch umfassend und markiert zentrale Herausforderungen auf dem Weg zu nachhaltiger Entwicklung:

  • Hunger- und Armutsbekämpfung sowie die Gewährleistung von Würde, Gleichberechtigung und Gesundheit der Menschen (people)
  • Umweltschutz, u. a. durch Nachhaltigkeit in Konsum und Produktion sowie nachhaltiges Ressourcenmanagement im Umgang mit dem Klimawandel (planet)
  • Entwicklung und Wohlstand in ökonomischen, sozialen und technologischen Dimensionen (prosperity)
  • Förderung friedlicher, gerechter und inklusiver Gesellschaften (peace)
  • Einrichtung einer globalen Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung (partnership)

Das SDG 4 der Förderung einer chancengerechten, qualitativ hochwertigen Bildung besitzt dabei große Bedeutung. Darüber hinaus wird der Bildungsaspekt als wichtiges Querschnittsthema zur Erreichung weiterer Ziele gewertet.

Leistungsfähige Hochschulen und gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte sind der Schlüssel, um gemeinsam entwicklungspolitischen Herausforderungen zu begegnen und zur Erreichung der SDG beizutragen. Vor diesem Hintergrund setzt der DAAD mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Programm SDG-Graduiertenkollegs um. Das Programm soll besonders Hochschulen im globalen Süden dabei helfen, ihrer Rolle als wichtige Impulsgeber für eine global und lokal nachhaltige Entwicklung gerecht zu werden.

Programmziele

Das Programm startete 2016 und leistet einen Beitrag zur Erreichung der Entwicklungsziele, indem es den Aufbau von SDG-Graduiertenkollegs im globalen Süden fördert.

Die an den Graduiertenkollegs ausgebildeten Fachkräfte und Lehrenden sollen an der Lösung entwicklungsrelevanter Fragestellungen arbeiten. Derzeit werden sieben Graduiertenkollegs gefördert, für die ab 2021 eine zweite Förderphase begonnen hat. Während der Fokus der ersten Förderphase auf der Einrichtung der Graduiertenkollegs lag, wird die zweite Phase zur Konsolidierung des bislang Erreichten und zur Weiterentwicklung der bisherigen Arbeit in Bezug auf Strukturaufbau, Studienangebot sowie Aus- und Weiterbildung genutzt. Zudem setzen die Graduiertenkollegs Schwerpunkte in Fragen der Nachhaltigkeit von Ausbildung und wichtige Impulse in der Umsetzung von Chancengleichheit in ihrem Wirkungsbereich.

Der regionale Fokus liegt auf dem afrikanischen Kontinent. Hier werden vier SDG-Graduiertenkollegs gefördert, in Lateinamerika zwei und ein weiteres in Asien. Zum Auf- und Ausbau der SDG-Graduiertenkollegs können die Partnerhochschulen eine breite Palette an bewährten Instrumenten des DAAD flexibel einsetzen.

Das Programm zielt darauf ab, mehr qualifizierten Masterstudierenden und Promovierenden eine qualitativ hochwertige Ausbildung in entwicklungsrelevanten Studiengängen zu ermöglichen. Kurz- und mittelfristig werden die SDG-Graduiertenkollegs die Kapazitäten in der Lehre unter Einbezug von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ausbauen. Parallel dazu werden die zur Postgraduiertenausbildung erforderlichen Forschungsstrukturen gestärkt. Die SDG-Graduiertenkollegs arbeiten mit relevanten Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie Akteuren aus Politik, Wirtschaft und/oder Zivilgesellschaft zusammen und entwickeln innovative finanzielle und strategische Konzepte zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Graduiertenkollegs. Langfristiges Ziel des Programms ist der Aufbau leistungsfähiger und weltoffener Hochschulen, die wettbewerbsfähig und nachhaltig arbeiten.

Geförderte Projekte und beteiligte Partner

Durch die Entwicklung relevanter und qualitativ hochwertiger Lehrangebote in Form strukturierter Studiengänge zu einem möglichst interdisziplinär definierten Forschungsgegenstand, ist es den Graduiertenkollegs möglich, spezialisierte Expterten und Expertinnen sowie Lehrende auf Master-, Promotions- und Post-Doc-Level auszubilden. So tragen sie zur gemeinsamen Entwicklung innovativer Lösungen für zentrale SDG-Themen bei. Die Ansätze von institutionellem und individuellem Capacity Building werden auf diese Weise miteinander verschränkt.

Da der Strukturaufbau in Lehre und Forschung an der Partnerhochschule im Ausland im Fokus steht, liegt dort auch der Schwerpunkt der geförderten Maßnahmen wie Sur-Place- und Drittlandförderungen zu Studium und Forschung an den Graduiertenkollegs. Auch Feldforschungen in der Region werden unterstützt. Um interkulturelle Kompetenzen zu erweitern und Erfahrungen in der Zusammenarbeit in internationalen Teams zu bieten, sind auch Aufenthalte der Teilnehmenden in Deutschland sowie kurze Aufenthalte von deutschen Teilnehmenden an der internationalen Partnerhochschule ein wichtiger Bestandteil im Angebot der Graduiertenkollegs.

Als weitere Initiative zur Internationalisierung der Graduiertenkollegs und ihrer Studierenden haben sich die Graduiertenkollegs in der zweiten Förderphase zur Interdisciplinary SDG-GS Alliance zusammengeschlossen, um gemeinsame Projekte, Workshops und den Austausch von Geförderten zu vereinfachen.

 

Folgende Projekte befinden sich in der Förderung:

 

Wirkungsorientierung

Der DAAD stimmt seine Förderinstrumente auf die Bedarfe der Länder des globalen Südens ab und evaluiert die Wirkung seiner Programme. Seit 2014 trägt ein umfassendes Monitoringsystem dazu bei, die Qualität und Transparenz dieses Engagements kontinuierlich zu verbessern.

Bereits in ihren Projektanträgen haben die Kooperationspartner festgelegt, was sie mit dem SDG-Graduiertenkolleg erreichen wollen und auf welchen Wegen. Dazu haben sie Erfolgsindikatoren identifiziert.

Die Erfüllung der Indikatoren wird über einen standardisierten Sachbericht abgefragt. Diese Daten können dann über die gesamte Förderlaufzeit computergestützt ausgewertet werden und belegen die Erfolge der ersten Förderphase.

Auszug aus der Auswertung der WoM-Daten der ersten Förderphase