Ruhr-Universität Bochum: Beahead

Studierende der RUB.

Hast du dich mal gefragt, welche psychologische Auswirkung Fluchterfahrungen kurz- oder langfristig haben? Oder vielleicht, wie man mithilfe psychologischer Mittel mit den Folgen von Fluchterfahrungen umgehen kann?

Projektstart

2020

Zielgruppe

Engagierte RUB-Studierende, Studenten/innen mit Fluchterfahrungen, internationale Studenten/innen, Studenten/innen mit Interesse an psychologischen Inhalten

Angebote/Maßnahmen

Wie geht man am besten mit Stress und Einsamkeit um? Welche Auswirkungen hat gesunde Ernährung auf das psychische Wohlbefinden? Wie werden Menschen durch Medien beeinflusst? In der Initiatve "Beahead." engagieren sich Psychologie-Studierende mit dem Ziel, Studenten/innen mit Fluchterfahrungen zu unterstützen und ihnen hilfreiches, psychologisches Grundwissen zu Verfügung stellen. Themen wie Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen, Werbepsychologie aber auch positive Psychologie werden hierfür in Absprache mit approbierten Psychotherapeuten thematisiert und dem Plenum vorgestellt.

Beahead. besteht aus drei Säulen – der Wissensvermittlung, dem Beratungsangebot und dem Patenprogramm. Wir stellen neben einem aktuellen Beratungsangebot für Studierende auch die Möglichkeit eines zwanglosen Zusammenkommens, um psychologische Inhalte kompakt und mit Bezug auf Fluchterfahrungen interaktiv zu thematisieren. Langfristig streben wir zusätzlich an, jeder Studentin und jedem Studenten eine/n ehrenamtliche/n Paten/in zur Verfügung zu stellen, um bei Anliegen, Fragen und Wünschen direkt auf ihn/sie zukommen zu können.

Grundlegende Ziele sind außerdem:

  • Die eigenen Emotionen beziehungsweise sich selbst besser verstehen
  • Die Bereitschaft fördern, sich mit aktuellen psychischen Belastungen zu beschäftigen (z.B. Einsamkeit durch die CoronaPandemie)
  • Vermittlung psychologischen Wissens
  • Hilfsangebote und Anlaufstellen aufzeigen
  • Möglichkeiten, eigene Anliegen einzubringen und sich auszutauschen
  • Vernetzung fördern und Raum für Begegnung schaffen
  • Möglichkeit zum Austaus
Innovativ & Besonders

Besonderheiten von Beahead sind bereits in der Gruppe der Ehrenamtlichen aufzufinden: Die meisten von uns studieren das Fach, über dessen Inhalte wir berichten und Wissen vermitteln und durch interaktive Methoden auch z.B. Arbeitshefte zur Steigerung von Selbstwirksamkeit und Anwendung positiv psychologischer Methoden für Selbstverstärkungsprozesse selbstständig aufarbeiten. Durch die Schulungen und Vorbereitung von Dozenten/innen der psychologischen Fakultät sind wir außerdem fähig und bereit, der Zielgruppe mehrere selbst erarbeitete Medien zur Verfügung zu stellen, die sie lediglich ausdrucken müssten und ggf. im nächsten Semester bei Präsenzveranstaltungen sogar ausgedruckt und frei zur Verfügung gestellt bekommen würden. Viele Ehrenamtlichen haben bereits Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit und sprechen Dank ihres Migrationshintergrunds verschiedene Sprachen.

Neben Fachleuten aus der Entwicklungspsychologie (Dr. Julian Busch) und Forschungsschwerpunkten der Arbeitsgruppe Familienpsychologie (Prof. Dr. Leyendecker) erhalten wir auch Unterstützung von zwei approbierten Psychotherapeut/innen des FBZ Bochums, Dr. rer. nat. Sabrina Fuths und Jasmin Agethen (M. Sc. Klinische Psychologie),
welche außerdem die Sprechstunde für geflüchtete Kinder und Jugendliche im LVR-Klinikum KJP in Essen anbietet. Beide Psychotherapeut/innen überprüfen die klinisch relevanten Inhalte vor der Veröffentlichung, um sicherzustellen, dass fundierte und sichere Informationen an die Zielgruppenteilnehmer/innen weitergegeben werden. Der Fokus der Initiative liegt nicht nur auf der Zielgruppe von Studenten/innen mit Fluchterfahrungen, sondern auch internationalen Studenten/innen und allgemein Studenten/innen, die Interesse am Angebot und den Inhalten haben.

So bieten wir die Möglichkeit eines zwanglosen Zusammenkommens und die Bildung eines sozialen Netzwerks (aktuell über Zoom, zukünftig in Präsenzveranstaltungen). Die aufbereiteten Inhalte werden sowohl auf das allgemeine Interesse an Psychologie abgestimmt, als auch mit Fluchterfahrungen und relevanten Aspekten für die Zielgruppe in Verbindung gebracht. So lernen die Zielgruppenteilnehmer/innen nicht nur etwas über das Fach, sondern werden auch zur Reflektion und Auseinandersetzung mit eigenen Problemen angeregt. Gleichzeitig wird durch das Patenprogramm und das Beratungsangebot auf professionelle Anlaufstellen aufmerksam gemacht und hingewiesen.